
Studierende präsentieren Perspektiven für die Zukunft der Elbe
Im Rahmen des InNoWest Projektes "Studierende gestalten Nachhaltigkeit in Brandenburg" fand ein hochschulübergreifendes Seminar mit Praxisakteur*innen in Wittenberge statt.
In dieser Ausgabe unseres Formats haben wir kurz geplaudert mit Dr. Cornelia Kühn und Dr. Christine Hobelsberger aus unserem Team Wissenstransfer. Wir sprachen über das transdisziplinäre Forschen, das Miteinander im InNoWest Verbund, aber auch darüber wie schön es ist, in Brandenburg mit dem Floß zu fahren.
Christine Hobelsberger: Wir arbeiten in unserem Team Wissenstransfer und regionale Lernprozesse relativ agil. Gemeinsam mit meinen Kolleg*innen beschäftige ich mich damit, Resonanzräume im Verbundprojekt zu schaffen, Workshops zu gestalten oder auch Sparrings-Partnerinnen der Teams zu sein bei Formaten zur Reflexion oder Resonanz. Wir gestalten auch Formate wie das „ttt: transdisziplinäre Tools testen“, die Impulse für das eigene Arbeiten geben und forschen zu Gelingensbedingungen transdisziplinären/partizipativen Forschens in einem großen Verbund.
Meine Rolle sehe ich als eine schöne Schnittstelle, um innerhalb eines so diversen Verbundes viele Menschen zu begleiten und hoffentlich auch zu unterstützen, als Critical Friend sozusagen.
Cornelia Kühn: Ich bin für die Koordination zuständig und teile mir mit Christine und Verena die Vorbereitungen der Workshops und die Forschungsarbeit. Dabei schauen wir uns an, wo es Stolpersteine gibt und welche Best Practice Beispiele wir innerhalb der Teams weitergeben können.
Im Format ttt kann man während der Forschungsarbeit gleichzeitig lernen, wie man transdisziplinär mit der Praxis zusammenarbeitet und Prozesse noch besser zum Gelingen voranbringen kann.
Cornelia Kühn: Wir haben die Tools meistens aus der Td-net-Toolbox genommen. Mit der Give-and-Take-Matrix können verschiedene Stakeholder gemeinsam abstimmen, was sie jeweils zum Gelingen des Projektes beitragen können. Bei der Konstellationsanalyse bezieht man nicht nur die Arbeitstätigkeit der Stakeholder mit ein, sondern auch die natürlichen oder technischen Bedingungen um ein Projekt. Auch die Themen und Interessen der einzelnen Stakeholder können aufgenommen werden. Es gibt ein für alle zugängliches Miro-Board mit weiteren Tools, die wir in den Workshops vorgestellt und ausprobiert haben.
Christine Hobelsberger: Formate, in denen Wissenschaft und Praxis gemeinsam arbeiten und wir diesen Prozess mit begleiten dürfen. Schön ist, wenn man am Ende das Gefühl hat, dass beide Seiten dabei gemeinsam etwas gelernt oder Aha-Momente gehabt haben.
Cornelia Kühn: Für mich bedeutet das, von der reinen Forschung und Theorie wegzugehen und mehr an der Umsetzung zu arbeiten. Es bedeutet, zu wirklichen Lösungen zu kommen und nicht nur theoretisch zu wissen, wie man es machen müsste. Das Tolle am Projekt ist, dass wir uns Gedanken machen können, wie wir gemeinsam mit der Praxis die Realität und die Lebenswelt der Menschen in eine nachhaltige Richtung bewegen.
Christine Hobelsberger: Einfach machen bedeutet in meiner Rolle für mich, mutig sein und aus der Komfortzone rausgehen. Beispielsweise Formate anzubieten oder Angebote zu machen, wo man nicht genau weiß, wer eigentlich kommt und wie sie angenommen werden. Und sich in diesem Prozess selbst auch als Lernende zu verstehen, weil immer neues Wissen und neue Erfahrungen hinzukommen.
Christine Hobelsberger: Die Vielseitigkeit. Die verschiedenen Menschen und Kontexte, in denen gearbeitet wird und die wir mit begleiten dürfen. Wir versuchen, einen Beitrag dazu zu leisten, dass aus diesen einzelnen Gerichten, die da gekocht werden, ein schönes Menü wird. Das ist für mich das Bereichernde an der Arbeit.
Cornelia Kühn: Ich finde die verschiedenen Themenbereiche der Innovationsteams spannend. Wir schauen, was die Teams in ihrer Arbeit gerade brauchen, und dürfen sie in Workshops begleiten. Da komme ich in Themenbereiche, mit denen ich mich vorher gar nicht beschäftigt hatte, wie nachhaltiges Bauen, Dämmen und Sanieren oder auch Digitalisierung.
Cornelia Kühn: Herausfordernd ist sowohl für mich individuell und in unserem Teilprojekt, als auch im Verbund insgesamt, dass es so viele Mitarbeitende sind, die in drei Hochschulen in verschiedenen Themenbereichen arbeiten.
Herausfordernd ist, darin einen Überblick zu behalten, aber auch das Miteinander im Verbund zu klären, dass dann nicht doch jeder für sich oder jedes Starter-Projekt für sich oder jede Hochschule für sich ihr eigenes Ding macht.
Wenn viele Sachen nur online stattfinden, ist es herausfordernd, herauszufinden wo die Teams unsere Unterstützung brauchen könnten, und zu vermitteln, dass alle auf uns zukommen können.
Für mich persönlich ist es zudem eine Herausforderung, dass ich selten mit den anderen vor Ort arbeite, sondern ganz viel in meinen Computer reinspreche, da alle an den Hochschulen verteilt sind.
Christine Hobelsberger: Anfangs war es sehr herausfordernd, den anderen Verbundmitgliedern verständlich zu machen, was wir im Team eigentlich machen. Ich hatte das Gefühl, dass es für viele recht abstrakt war. Mittlerweile ist es greifbarer geworden, vielleicht auch durch die diese Dinge, die wir „einfach mal gemacht“ haben.
Mit einigen hat sich die Zusammenarbeit sehr gut eingespielt. Die fragen uns auch aktiv an oder kommen aktiv zu unseren Formaten. Bei anderen ist das noch nicht der Fall. Und es ist nicht immer so leicht herauszufinden, woran das liegt. Auch die Praxispartner*innen würden wir gerne noch mehr einbinden und begleiten.
Christine Hobelsberger: Ich würde gerne eine Walz zu allen Projektpartner*innen machen dürfen. Zum Beispiel in die Verwaltung im ländlichen Raum reinschauen, bei BNE an Schulen hineinsehen oder bei Gebäudesanierungen.
Cornelia Kühn: Am meisten Bezug habe ich in meiner Arbeit zu den „Intermediären“, wie beispielsweise zu den Präsenzstellen der Hochschulen. Bei denen würde ich gerne ein Praktikum machen. Interessant wäre auch die Wirtschaftsförderung Brandenburg, die eine gute Schnittstelle ist, zu den kleinen und mittleren Unternehmen und zur Bevölkerung.
Cornelia Kühn: Das erste WiMi-Retreat war ein Highlight. Da war alles neu und wir mussten uns in die Themen reinarbeiten. Dort hatte ich das Gefühl, dass wir alle an einem Strang ziehen.
Christine Hobelsberger: Ich hatte auch in der so genannten „Wittenberge-Woche“ im Spätsommer des ersten Verbundjahrs das Gefühl, dass alle, die mit dabei und im Austausch sind, die Aufbruchsstimmung wahrnehmen: zu spüren, dass wir jetzt vor Ort sind und Kontakt zur Region aufnehmen, um besser zu verstehen, was hier gerade an Bedarfen und Bedürfnissen ist.
Cornelia Kühn: Außerdem ist unser monatlicher Jour fixe der Fachhochschule Potsdam mit den anderen Mitarbeitenden immer sehr schön. Manchmal gehen wir auch gemeinsam in die Kneipe. Dann sitzt man beim Bier und unterhält sich auch mal privat. So lerne ich Potsdam auch mal anders kennen.
Cornelia Kühn: Ich habe einen Garten im Oderbruch in einer Kleingartenanlage in Altfriedland, mit zwei Seen um die Ecke und in Fahrradentfernung zur Märkischen Schweiz und zur Oder. Das ist mein persönlicher Lieblingsort, wo ich mich immer mal gut zurückziehen kann, wenn Berlin zu viel und zu laut und zu voll ist.
Christine Hobelsberger: Ein Floß auf einem der schönen brandenburgischen Seen im Wald! Ich mache unglaublich gerne Wochenendausflüge auf dem Floß, wo du irgendwo ankerst und morgens mit den Bibern und den Reihern aufwachst.
Cornelia Kühn: Natürlich braucht in so einem Projekt und in so großen Teams alles lang und zieht sich manchmal. Aber wir sind ein Pionierprojekt. Wir bahnen unsere Kooperationen als einen neuen ersten Pfad, in der Hoffnung, dass es dann irgendwann größer und verstetigt wird. Diesen Pioniergeist sollten wir mehr mitdenken.
Erfahren Sie hier mehr zur Arbeit und den Projekten vom Team Wissenstransfer und regionale Lernprozesse.
Kommunikation und Social Media
Im Rahmen des InNoWest Projektes "Studierende gestalten Nachhaltigkeit in Brandenburg" fand ein hochschulübergreifendes Seminar mit Praxisakteur*innen in Wittenberge statt.
Das Team Digitalisierung hat gemeinsam mit der AG Nachhaltige Digitalisierung am 10.07.2025 einen zweistündigen Workshop auf der jährlichen Plenartagung der Nachhaltigkeitsplattform Brandenburg durchgeführt. Dabei wurden u.a. die Digitalpolitik des Landes, die Herausforderungen der Kommunen bei der (nachhaltigen) Digitalisierung sowie Lösungsansätze diskutiert.