Kernfragen und Ergebnisse der Studie
In einer neuen Studie wird untersucht, welche Erwartungen und Bedürfnisse Praxispartner*innen an die Zusammenarbeit mit Hochschulen haben. Was wünschen sie, wenn sie mit Hochschulen zusammenarbeiten, um nachhaltige Regionalentwicklung voranzutreiben? Und wie unterscheiden sich ihre Sichtweisen auf nachhaltige Entwicklung von der Perspektive der Hochschulforscher*innen?
Die Ergebnisse zeigen, dass Vertrauen, klare Kommunikation und greifbare, kurzfristige Resultate für die Praxispartner*innen besonders wichtig sind. Zudem wird betont, dass langfristige und stabile Kooperationen notwendig sind.
Die Herausforderung besteht darin, dass nachhaltige Regionalentwicklung höchst unterschiedlich ausgelegt werden kann. Hier zeigt die Studie, dass Praxispartner*innen bereit sind, mit Hochschulen zusammenzuarbeiten, um nachhaltige Entwicklung für ihre Regionalentwicklung mitzugestalten, wenn ihre eigenen Interessen und die regionalen Gegebenheiten berücksichtigt werden. Fünf wichtige Themen wurden identifiziert, bei denen beide Seiten – die Praxispartner*innen und die Hochschulforscher*innen – ihre Vorstellungen von nachhaltiger Regionalentwicklung miteinander abgeglichen haben:
- Nachhaltigkeit im Sinne einer dauerhaften Zusammenarbeit
- Schwerpunktsetzungen bei Nachhaltigkeitsthemen, die zu den jeweiligen Berufsfeldern der Praktiker*innen passen
- ein pragmatisches, flexibles Vorgehen bei Projektaktivitäten, ohne sich zu sehr an festen Vorgaben zu orientieren
- Einbindung von Nachhaltigkeitsideen in lokale Strukturen
- unterschiedliche Schwerpunktsetzungen zwischen technologischen und sozialen Innovation.
Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Praxispartner*innen bewusst entscheiden, welche Inhalte, Interessen und Ziele sie mit der Kooperation verfolgen wollen. Kleine Projekte in der Startphase der Verbundvorhaben dienen oft als Basis, um Vertrauen aufzubauen und Gemeinsamkeiten zu finden – um die Zusammenarbeit nicht durch inhaltliche Konflikte zu gefährden. Gleichzeitig blieben die Forschenden der HNEE gerade anfangs bei ihrem Nachhaltigkeitsverständnis flexibel und gingen Kompromisse bei den Nachhaltigkeitszielen ein, um später möglicherweise ehrgeizigere Nachhaltigkeitsprojekte realisieren zu können. Die Studie verdeutlicht insgesamt, dass beide Seiten ihre Interessen und Ziele in den untersuchten Transferprojekten pragmatisch miteinander aushandeln und die Zusammenarbeit zum jeweils eigenen Nutzen und im Interesse der Region ausbalancieren.