Tessina Ott hat Gespräche mit Passant*innen geführt und Prignitzer*innen zum Interview in den Transferort Wittenberge eingeladen. Gesprächsthemen waren der Zustand der Demokratie in der Prignitz und Möglichkeiten zur demokratischen Gestaltung der Klimawende in der Prignitz. Dieser Beitrag fasst die wichtigsten Ergebnisse aus der Untersuchung zusammen.
Zustand der Demokratie in der Prignitz
Demokratie in der Prignitz ist im Allgemeinen (noch) stabil. Die weitere Entwicklung ist allerdings ungewiss, da einerseits Gefährdungen bestehen, andererseits Entwicklungsmöglichkeiten durch engagierte Zugezogene. Nach ihren Demokratieeinstellungen und ihrem Engagement können die Prignitzer*innen grob in zwei Gruppen unterschieden werden: Es gibt Demokratie-engagierte Akteur*innen und nicht engagierte Prignitzer*innen. Klimaschutz wird in der Region teils als Feindbild gesehen, findet teils aber auch Unterstützung.
Demokratie und Klimawende können Hand in Hand gehen
Die Untersuchung verdeutlicht, dass Demokratie und eine gelingende Klimawende in der Prignitz keine grundsätzlichen Widersprüche sein müssen, sondern überwiegend miteinander vereinbar sind. Eine funktionierende Demokratie fördert die Klimawende, und wo Demokratie nicht funktioniert, wird der Erfolg der Klimawende beeinträchtigt. Vor allem Aspekte von Demokratie wie Bürger*innenbeteiligung, eine aktive Zivilgesellschaft, aber auch Gerechtigkeit, Diskurs- und Kompromissbereitschaft und Konfliktfähigkeit wirken sich positiv aus. Insgesamt ist die Wirkung dieser Aspekte sehr indirekt. Demokratie und Klimawende sind also nicht nur miteinander vereinbar, sondern können sich sogar gegenseitig voranbringen.
Wie kann Klimawende in der Prignitz demokratisch gestaltet werden?
Im Rahmen der Masterarbeit wurden zwei Teilbereiche der Klimawende in der Prignitz erforscht: die Energiewende und die Mobilitätswende. Diese Forschungsergebnisse können regionalen Stakeholdern zum Thema Demokratie und Klimawende diskutiert werden. Gemeinsam könnte eine Strategie für die demokratische Gestaltung der Klimawende in der Prignitz aufgestellt werden. Das Raffinierte daran wäre: Die Strategie selbst wäre ein Produkt demokratischer Aushandlung. In diesem Vorgehen würde die demokratische Gestaltung der Klimawende also nicht nur theoretisch diskutiert, sondern gleich praktisch umgesetzt werden. Denkbar wäre, diesen Prozess mit der aktuell laufenden Aufstellung des Klimaschutzkonzepts im Landkreis Prignitz zu verknüpfen oder mit den Aktivitäten der LAG Storchenland Prignitz.