Beispielhafte Abbildung des MOSIDI Frontends

Werkstattbericht MOSIDI

Wie können kleine Kommunen Daten für die kommunale Daseinsvorsorge nutzen? Wie können sie gute, evidenzbasierte Entscheidungen treffen, die ihre Verwaltung langfristig nachhaltig macht? Wie können wir von InNoWest Kommunen, kommunale Betriebe, Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und zivilgesellschaftlichen Organisationen den Zugang zu vorhandenen Daten erleichtern und den Umgang mit eigenen Daten ermöglichen? 

All diese Fragen stellt sich unser Digitalisierungsteam im Projekt MOSIDI (Modulare Open Source Infrastruktur für Dateninteraktion).  Ziel dabei ist es, Kommunen an der Schnittstelle vorhandener Datenangebote/-tools und der kommunalen Praxis bedarfsgerecht zu unterstützen. Sie sollen einen niedrigschwelligen Zugang zu und einen Überblick über Verfügbarkeit und Qualität offen verfügbarer Daten unterschiedlicher Halter und Portale erhalten, diese untereinander sowie mit eigenen Daten kombiniert auswerten, ausgeben und weiterverarbeiten können.

Das Konzept baut auf die Erkenntnisse einer Bedarfserhebung zur Datennutzung mit mehreren Kommunen im Projektgebiet auf und richtet sich an den Erfordernissen kleinerer Kommunen und Institutionen mit wenig entsprechenden verfügbaren Ressourcen und / oder Expertise aus. Den Kern von MOSIDI bilden auf technischer Ebene Basismodule einer Backend- und Frontendarchitektur zur Datenintegration, -visualisierung, -auswertung sowie -ausgabe als Web-Anwendung. Das Konzept adressiert die Ausgangsfragestellung auf drei Ebenen:

  • Bidirektionale Schnittstelle für Datenzugang und -nachnutzung

MOSIDI ermöglicht den Nutzenden auf kommunaler Ebene den Zugang zu unterschiedlichen Datensätzen (u.a. von Landes- und Bundesebene), die Datenhomogenisierung dieser Datensätze zur integrierten Auswertung sowie die Ausgabe hierdurch neu generierter Datensätze in Open Data-Portale zur weiteren Nachnutzung bei Wahrung der kommunalen Datensouveränität.

  • Datenvisualisierung und -interaktion

Eigens entwickelte Kernmodule ermöglichen die niedrigschwellige Datenvisualisierung und -interaktion.  Die Interoperabilität mit weiteren existierenden (insbesondere) Open Source-Anwendungen bspw. für den niedrigschwelligen Datenupload oder zur Integration von Sensordaten stellen MOSIDI als modulares und interoperables Tool Set auf, das neben dem Anschluss existierender Lösungen die zukünftige Entwicklung weiterer Module, bspw. zur Simulation und Modellierung ermöglicht (bspw. über InNoWest hinaus auch als durch Kommunen beauftragte Entwicklung von Open Source-Anwendungen).

  • Lokaler Kompetenzaufbau und Etablierung von Datenkooperationen

Neben dem direkten Mehrwert der Nutzung der modularen Infrastruktur dient MOSIDI als Vehikel, Kontakte zu Stakeholdern bspw. auf Landesebene aufzubauen, um bedarfsorientiert einen erweiterten Datenzugang und -austausch zu befördern, nachhaltig diesbezügliche Kooperationsstrukturen in Region und Land aufzubauen sowie den Transfer anwendungsbezogenen Wissens zwischen Stakeholdern im Zusammenspiel mit dem Stakeholdermanagement von TV4 zu befördern.

Aufbauend auf der ersten Bedarfserhebung wurde seit Herbst 2023 die Zusammenarbeit mit den Partnerkommunen Luckenwalde und Wiesenburg/Mark zu einer bedarfsorientierten Prototypentwicklung etabliert. Eine vertiefte Bedarfsanalyse und gemeinsame thematische Schwerpunkte der beiden Partnerkommunen wurden in einem ersten Workshop im Februar in der Präsenzstelle Luckenwalde fokussiert. Aufbauend auf den Erkenntnissen wurde die Backend- und Frontendarchitektur konzipiert und erste Kernmodule implementiert, die nun erweitert und inkrementell fortentwickelt werden. Der aktuelle Prototyp ermöglicht bereits die Visualisierung offener Geodaten und statistischer Daten auch in erweiterten Funktionalitäten der bi- und multivariaten Analyse mehrerer Datensätze in Karten- und Diagrammdarstellungen.

Nach einigen Nutzertests im Sommer 2024 und einer Anpassungsschleife soll der Prototyp im Herbst 2024 vorgestellt werden und die Ausgangsbasis für die Kooperation mit weiteren Partnerkommunen im Projektgebiet bilden.

Neben den Partnerkommunen in der Projektregion sichert die Abstimmung und Zusammenarbeit mit landesweit und überregional agierenden Institutionen wie u.a. der DigitalAgentur Brandenburg, der Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg und dem Zentrum für Nachhaltige Kommunen der Bertelsmann Stiftung die Pass- und Anschlussfähigkeit zu Entwicklungen und Lösungen außerhalb der Projektregion und die Perspektive, auch räumlich und zeitlich über InNoWest hinaus einen nachhaltigen Beitrag für die Datennutzung in ländlichen Räumen zu leisten. So werden unter anderem aktuell Konzepte zum langfristigen Betrieb erörtert.

Vor dem Hintergrund der gewünschten Skalierung und Aufnahme weiterer Praxispartner*innen (kommunale Betriebe, KMU, zivilgesellschaftlicher Organisationen) ab Spätherbst 2024 freut sich das team uns über weitere Kontakte neuer Partner*innen, um gemeinsame Perspektiven zu denken!

Schreiben Sie uns

Bei Interesse wenden Sie sich an:
Leonard Higi
leonard.higi@fh-potsdam.de