Was wir tun
Unsere Vision ist es, Brandenburg zu einer resilienten Vorreiterregion mit treibhausgasneutralem Gebäudebestand zu entwickeln. Um diese Vision zu verwirklichen, leisten unsere Forschung, unser Wissen und unsere Praxisprojekte einen Beitrag. Unser Team entwickelt wirksame, bedarfsorientierte Strategien für Sanierung, Umnutzung und den Umbau bestehender Gebäude. Das ist besonders wichtig in einem Bundesland, das über einen großen, heterogenen Altbaubestand mit geringem energetischem Standard verfügt.
Wo wir hin wollen
Knapp 20 Prozent der Treibhausgas-Emissionen in Brandenburg sind auf die Nutzung und den Betrieb von Gebäuden zurückführen. Innovationen im Bereich klimagerechten Umbauens sind daher ein wichtiger Hebel, um Energie einzusparen und Treibhausgase entscheidend zu reduzieren. Wir zeigen Lösungen, um in Nord-West-Brandenburg zukunftsfähigen und kostengünstigen Wohnraum zu schaffen, den Umwelt- und Klimaschutz voranzubringen und so die Lebensqualität aller zu verbessern.
Was wir aktuell vorantreiben
Das Themenfeld „Klimagerechter Umbau“ ist so vielseitig wie komplex. Im Zentrum eines jeden Projekts steht für uns die möglichst hohe Wirksamkeit für die Region Nord-West-Brandenburg. Aktuell beschäftigen wir uns mit diesen Projekten:
Dekarbonisierungspotentiale des Gebäudebestands in Brandenburg
Um den Zustand von Gebäuden und relevante Umweltfaktoren aufzuzeichnen und zu verarbeiten, entwickelt InNoWest einen so genannten Sensorknoten – sprich: ein Datennetz via Funk kommunizierender Computer. Teil des Innovationsprojektes ist außerdem eine an die Nutzer*innen angepasste Gebäudeautomation.
Mit ihrer Kompetenz im Bereich Elektrotechnik und Sensorik ist die Technische Hochschule Brandenburg in diesem Projekt federführend.
Sanierunsgs- und Aufstockungsleitfaden
Eine entscheidende Fragestellung für eine klimafreundlichere Zukunft ist, wie wir mit bestehenden Immobilien und bereits verbauten Ressourcen umgehen. Wie können sie wieder oder weiter genutzt werden? Angesichts des steigenden Bedarfs an neuem Wohnraum in den Ballungsgebieten stellt sich auch die Frage, wie Baumaterial eingespart werden kann.
InNoWest greift diese Herausforderungen auf und erstellt einen Leitfaden zur Sanierung und Aufstockung von Plattenbauten der Wohnbauserie 70, die Ende der 60er Jahre in der DDR entwickelt wurde. Gebäude dieses Typs sollten weiterhin optimal genutzt werden, um zusätzliche Flächenversiegelung durch Neubauten zu vermeiden. Notwendig dafür ist jedoch eine den aktuellen Anforderungen entsprechende Modernisierung.
Unser Ziel ist es, die wichtigsten Punkte für ein wirtschaftliches Aufstocken und Sanieren von Bestandsgebäuden zu erarbeiten und allen Planenden zur Verfügung zu stellen. Unser Projekt konzentriert sich daher unter anderem auf Fragen der Tragwerksplanung: Welche Lasten können durch Aufbauten getragen werden? Welche Lastpfade ermöglichen minimale Eingriffe? Welche Materialien sind nachhaltig und wirtschaftlich umsetzbar? Wie kann klimaneutral saniert und dabei die Wohnqualität verbessert werden? In diesem Zusammenhang ergeben sich auch fertigungstechnische und konstruktive Fragestellungen im Bereich Holzbau, die wir mit kooperierenden Holzbauunternehmen teste
Sensortoolbox
Sensorische Messwerte und elektronische Gebäudekomponenten liefern wichtige Informationen, um Gebäude effizienter betreiben zu können und so ihren CO2-Ausstoß zu reduzieren. Deshalb arbeitet wir intensiv an der Entwicklung eines Sensornetzwerks für die Umwelt- und Zustandsüberwachung von Gebäuden.
Auch der Sanierungsbedarf von Gebäuden lässt sich vorausschauend einschätzen, wenn die entscheidenden Messwerte verfügbar sind – unter anderem: sensorische Messungen der Luft- und Wandfeuchtigkeit, der Temperaturen in den Wänden und auf deren Oberflächen sowie der mechanischen Belastung.
Die Dämmung von innen
In Brandenburg weisen viele Bestandsgebäude historische Geschossdeckenkonstruktionen mit tragenden Holzbalken auf und stehen daher unter Denkmalschutz. Eine energetische Sanierung der Außenfassaden ist bei diesen Gebäuden oft schwierig, insbesondere, wenn sie Schmuckelemente tragen. Um sie dennoch klimafreundlich und wirtschaftlich effizient nutzen zu können, werden die Außenwände von innen wärmegedämmt, auch wenn dies einen höheren Planungsaufwand bedeutet. Wie groß der Aufwand ist, die bauphysikalischen Anforderungen zu erfüllen, kann durch Simulationen bewertet werden können.
Ein Feuchtigkeits- und Temperaturmonitoring an ausgewählten Balkenköpfen in historischen Gebäuden soll die Auswirkungen der neuen Innendämmung untersuchen. Unser Ziel ist, die Bedingungen für die Holzbalken besser einschätzen zu können und geeignete Schutz-Maßnahmen zu ergreifen. So wollen wir nicht nur den Erhalt geschützter Bausubstanz sichern, sondern auch deren klima- und ressourcenschonende Nutzung fördern.
Der Holzbau
Eine Umsetzung in Holzbauweise spielt eine wesentliche Rolle bei der CO₂-Reduktion in sanierten Altbauten. Besonders wichtig ist dabei, dass Holz aus zertifizierter, nachhaltiger Forstwirtschaft – insbesondere Kiefer – verwendet wird. Zusätzliches Einsparpotenzial haben energieeffiziente Maschinen und Prozesse bei der Herstellung, positiv auf die Kosten wirken sich standardisierte Bauteile und optimierte Fertigungsprozesse aus.
Der Vorteil von Holzbauteilen ist zum einen, dass sie recycelt oder wiederverwendet werden können – das reduziert ihre Lebenszykluskosten. Wird zudem lokales Holz genutzt, stärkt das die regionale Wirtschaft und schafft Arbeitsplätze. Uns ist es wichtig, Konstruktionen zu entwickeln, die von verschiedenen Holzbauunternehmen umgesetzt werden können – so verbreiten sich innovative Lösungen bei Handwerksbetrieben in der gesamten Förderregion.
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